Die Feuerwehr Groß Gerungs nennt in ihrem Jahresbericht vier Einsätze, bei denen das Stadtzentrum oder das Freibad überschwemmt wurden. Grund dafür ist ein unterdimensioniertes Auffangbecken unterhalb der Arbesbacherstraße und ein aus historischen Gründen zu klein dimensionierter Ablaufkanal Richtung Kläranlage.

Am 19. Juni 2019 war der Druck im Auffangbecken so hoch, dass sich die Fahrbahn 20 cm hob und mit schwerem Gerät „wieder in ihre ursprüngliche Lage gedrückt werden musste“.

Die Feuerwehr lässt in ihrem Jahresbericht ihrem Frust über die aktuelle Situation freien Lauf und formuliert dort: „Bei starken Regenfällen steht regelmäßig die LB119 im Bereich der Kreuzung mit der Schulgasse unter Wasser. Der zurückbleibende Schlamm war vor der Verkehrsfreigabe wie schon so oft von der Feuerwehr zu entfernen.“ Aktuell ist das gesamte Areal zwischen Schule und Kirche unbebaut. Eine zukunftssichere Sanierung der Abwasser-Infrastruktur, noch bevor die Bebauung durch die Firma Weingartner beginnt, drängt sich geradezu auf - eine Jahrhundert-Chance!

Laut unseren Recherchen wurden aber mit Fa. Weingartner bisher keinerlei Vereinbarungen in diese Richtung getroffen. Im Gegenteil, ein neues Geschäftslokal direkt an der Arbesbacherstraße soll schon in Kürze errichtet werden.

Auch das Bauamt bestätigte, vor Ort sei keine Sanierung geplant. Das ergäbe auch wenig Sinn, nach- dem die Fahrbahndecke erst im Sommer komplett neu asphaltiert wurde. Man möchte wohl für den Wahlkampf ein gutes Bild machen - die Zukunft der Stadt kann da schon mal auf der Strecke bleiben.